Roverkreuz

Das Maxglaner Roverkreuz wurde 1962 von den Rovern der Pfadfindergruppe Maxglan aufgestellt. Es steht am letzten Vorsprung des Untersberges nahe der verfallenen Vierkaseralm und unterhalb des Hirschangerkogels bei Großmann. Den Aufstieg zum Roverkreuz beginnt man am besten beim Bruchhäusl in Wolfschwang. Von dort führt ein markierter Wanderweg (Nr. 466) zur verfallenen Vierkaseralm und weiter zum Roverkreuz.

Zur Geschichte des Roverkreuz

Es begab sich Ende der 1950er Jahre, dass die Maxglaner Rover es anderen Vereinen gleichtun wollten und planten ein Gipfelkreuz auf einem markanten Aussichtsberg aufzustellen. Es war auch bald ein scheinbar gut ge­eignetes Ziel ausgemacht. Der Gipfel sollte der Hochkogel im Tennen­gebirge hoch über Werfen sein. Nach einer ersten­ Besichtigung des Gipfels war aber bald ersichtlich, dass dies wohl ein zu großes Unterfangen war.

Zu dieser Zeit unterhielten die Maxglaner Rover auch sehr gute Verbindungen zu den Pfadfindern in Großgmain, mit denen sie oft auf der Vierkaser zur Sonnwend­feier beisammen waren. Schnell war die Idee geboren, das Gipfelkreuz besser an dieser Stelle zu errichten. Der damalige Baron Mayr-Melnhof quittierte das Ansuchen­ für das Aufstellen eines Kreuzes auf der Vierkaser mit den Worten: „Ja, das wird schon gehen.“ Dadurch ermutigt, machten sich die Maxglaner Rover unter der Führung von Georg Sturm sen. sogleich ans Werk und begannen etwa 1960 mit der Umsetzung ihrer Idee. Die Balken des Gipfelkreuzes wurden von Leonhard Sturm (Siezen­heimer Sägewerk) zur Verfügung gestellt und den mühsamen Weg auf die Vier­kaser hinaufgetragen. Im Dachboden der Alm vom Dirnbauer aus Großgmain wurden die Balken vorerst gelagert. Die Vierkaseralmen waren zu dieser Zeit nicht mehr bewirtschaftet.

Alles Material und die Verpflegung mussten mit großem technischem Aufwand und großer körperlicher Anstrengung auf den Berg geschafft werden. Damit dies auch koordiniert ablief, erhielten die verschiedenen Wegsektionen eigene Namen. So war gleich zu Beginn bei den glatten Felsen am Bach der Hinter­stoisser Quergang. Die Steinerne Rinne kennt jeder, der schon einmal zur Vierkaser aufgestiegen ist. Danach erreichte man gleich das Wieserl, gefolgt von den Almgattern, bei welchen der Wald langsam in das Hochplateau mit seinen Dolinen übergeht und den Rovern und Helfern zumeist eine leichte frischen Brise entgegenwehte. Die labende Trinkstelle nach dem ersten Drittel wurde Wasserl getauft. Dies waren auch die Stellen, an welchen stückweise das Material immer weiter den Berg hinaufverfrachtet wurde, bis letztendlich alles die Vierkaser erreichte. Auch vergrub man an manchen dieser Orte Proviant für später, um diesen nicht immer mitschleppen zu müssen.

Mit langen Meißeln und mit bloßer Hand wurden die Verankerungen für die Spannseile, sowie ein Schacht, einen dreiviertel Meter tief in den Fels gehauen. Der Sockel für das Fundament wurde mit dem hinaufgetragenen Sand und Zement betoniert und auf diese Weise befestigt. Als diese Hauptarbeiten bereits erledigt waren, erreichte ein Brief der Mayr-Melnhofschen Forstverwaltung die Maxglaner, dass ein Aufstellen eines Kreuzes jetzt nicht mehr genehmigt wird. Es wurde wohl befürchtet, dass eine zu große Zahl von Wanderern zu viel Unrat und Unruhe auf diese abgeschiedene Alm bringen würde. So musste das Projekt fürs Erste ruhen.

Als im Jahr 1961 Felix Schoßleitner, ein Maxglaner Rover, bei einem Verkehrsunfall in Uttendorf im Pinzgau tödlich verunglückte, sprachen Robert Stöggl und Hans-Jörg Berghold an einem Sonntagmorgen vor der Gutskirche nochmals den Baron Mayr-Melnhof an. Zum Gedenken an den verunglückten Freund erlaubte der Baron nunmehr das Aufstellen des Kreuzes. Voll des Tatendranges wollte man das Kreuz nun aufstellen, jedoch hatte in der Zwischenzeit jemand den Querbalken des Kreuzes auf der Vierkaser zersägt, sodass dieser neu gezimmert und angepasst werden musste. Als schlussendlich alle Hürden gemeistert waren, konnte das Kreuz errichtet werden. Die Einweihung des Kreuzes erfolgte zur Sommersonnenwende 1962 im Rahmen einer Bergmesse mit dem damaligen Gruppenfeldmeister und Kurat Pater Hartwig.

Nach dieser Aktion fiel das Kreuz jedoch in einen leichten Dorn­röschenschlaf, aus dem es erst rund 5 Jahre später, bei einer neuen Feier, erwachte. Seitdem treffen sich alle fünf Jahre – und in letzter Zeit jedes Jahr – viele Gleichgesinnte zur Sonnwendfeier auf der Vier­kaser und feiern beim Roverkreuz. Die dazu angefertigten Abzeichen erinnern daran. Seit der Errichtung des Kreuzes sind wohl unzählige­ Maxglaner und Maxglaner Freunde zum Kreuz gewandert. 1992 wurde sogar mit dem Hubschrauber zum Kreuz geflogen, um es dem damals­ schon betagten Pepi Zauner, einem der Wieder­begründer der Maxglaner Gruppe nach dem Zweiten Weltkrieg, zu ermöglichen, an der 30-Jahr Feier des Roverkreuzes teilzunehmen.

Claus Frühwirth (aus dem Buch: Die Maxglaner, 80 Jahre Pfadfinder Maxglan, 2009)

Einer der beim Errichten des Roverkreuzes mit dabei war erzählt seine Erinnerungen so:
Alois Prucker über die Errichtung des Roverkreuzes

Die Erbauer

Insbesonders folgende Pfadfinder waren maßgeblich an der Errichtung des Roverkreuzes beteiligt:
P. Hartwig Paradeiser †, Georg Sturm sen. †, Josef Zauber †
Hermann Atzmüller, Hansjörg Berghold †, Michael Brugger †, Max Daxecker, Gerhard Enzinger, Helmut Fischbacher, Peter Glück, Arthur Grabner, Walter Irnleitner, Wielant Keppler, Gerhard Koppler, Winfried Koppler, Walter Leitner, Ernst Müller, Ludwig Oberhofes †, Alois Prucker, Rudolf Schicht, Felix Schoßleitner †, Robert Stöggl, Heinzpeter Straßl †, Leonhard Sturm, Wolfgang Weidler und Otto Wildmann †.

Sollte bei den Recherchen jemand übersehen worden sein, bitten wir um Entschuldigung.

Lage

Roverkreuz auf einer größeren Karte anzeigen

Weiter Informationen

Über die Gmainer Almen (PDF)

Die markanten Punkte beim Aufstieg trugen eigene Namen, wie es dazu kam und was sie bedeuten:
Wasserl (PDF)
Wieserl (PDF)
Almgattern (PDF)
Hinterstoisser Quergang (PDF)

Archiv