Das Sommerlager im Schloss

Von 10. bis 17. Juli verbrachten 27 Wichtel und Wölflinge der Meute Tschil sowie zwei Biber eine wunderbare Woche im oberösterreichischen Schloss Riedegg bei Gallneukirchen. Eine Woche voller Abenteuer, mit Rittern, Gauklern, alten Herrschern, Landsknechten, der heißesten Woche des Sommers, unserer riesigen, schattenspendenden Ruine, toller Stimmung und viel, viel mehr. Hier die ganze Geschichte:

Tag 1, Samstag: Das Mittelalterfest und der lange Weg zum Schloss

Die Vorfreude am Bahnhof war groß und so ging es nach dem bye bye und etwas mehr als einer Stunde Zugfahrt schon mitten ins Getümmel. In Linz erwartete uns bei sengender Hitze nämlich das Mittelalterfest des oberösterreichischen Familienverbandes. Dort gab es neben allerlei Ramsch und esoterischen Düften aber auch wirklich interessantes: echte Gaukler, Musiker & Akrobaten, alte Handwerker, Ritter in schweren Rüstungen, schaurige Henker und andere spannende Gestalten. Wir hatten die Wahl zwischen unzähligen Ständen und Vorführenden, erhielten Gratis-Erfrischungen und wurden beim großen Ritterturnier am Hauptplatz sogar vom Landeshauptmann persönlich begrüßt!
Trotzdem war es bereits höchste Eisenbahn ins Schloss zu reisen. Nach dem Spaziergang durch Linz lag nämlich auch noch ein ordentliches Wegstück von der Bushaltestelle in Gallneukirchen vor uns. Zum Glück nahm Robert unsere Rucksäcke im Auto mit. Etwas K.O. konnten wir dann endlich unsere tolle Ruine und das Drumherum erkunden. Den Abend ließen wir gemütlich am Lagerfeuer mit ein paar Liedern ausklingen.

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Tag 2, Sonntag: Die Wanderung zur Kurquelle und Steffis Verwandlung

Ein wenig war die Sache mit der Legende ja schon am Vortag in Linz herumgegeistert. Und dann entdeckten wir sie tatsächlich: die schlafenden Herrscher schlummerten versteckt in einer Nische ganz einfach in unserer Ruine, leider versperrt hinter einem Verschlag. Was es damit genau auf sich hatte, erfuhren wir auf einer Schriftrolle, die wir im Museum bei der Ruine fanden. Vergiftet sollten sie damals worden sein…und erst wieder erwachen, wenn das ewige Licht erlischt und der dreiköpfige Mäusebussard auftaucht. Echt schräg, aber darauf mussten wir uns vorbereiten. Nicht auszudenken, wenn wir sie unvorbereitet in unserer heutigen hypermodernen Welt empfangen müssten.

Zuvor stand allerdings noch der sonntägliche Gottesdienstbesuch auf dem Programm. Hier im Schloss gibt sogar mehrmals täglich Messen und Gebete, die von einem Missionarsorden durchgeführt werden. Dann war es Zeit die Badehose einzupacken. In der Schriftrolle war von einem Kurbad die Rede, das wollten wir selbstverständlich ausprobieren. Nach der Wanderung durch die Mittagshitze hatten wir uns die kalte Erfrischung auch redlich verdient und genügend Zeit zum Ausruhen, jausnen, Bach waten, Tiere und Pflanzen entdecken. Am Rückweg wurden wir von Steffi überrascht, die wir schon schmerzlichst vermissten, aber anscheinend nicht mehr ganz normal war. Blöd nur, dass auch die anderen Führer ihren Zaubertrank ausprobieren wollten…

Nach schnellem Rückweg und leckerer Grillerei gab es am Abend noch ein anderes, vermeintliches Highlight: Das Fußball-WM-Finale wollten die meisten zwar nicht verpassen, das Warten auf das erste und einzige Tor strapazierte aber bei vielen die Müdigkeitsschwelle…

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Tag 3, Montag: Der erste Zunfttag

Der Zaubertrank bedeutete DIE Lösung. Über Nacht entfaltete er seine gesamte Wirkung und machte aus den Lagerchefs mittelalterliche Zunftmeister mit all dem Wissen von damals. Und auch, wenn wir damit nicht mehr mit Sicherheit sagen konnten, ob die Erde rund sei, half uns das für unser Vorhaben. Wir wollten den Herrschern, falls sie erwachten, ein mittelalterliches Fest bereiten (damit nix Kulturschock usw.). Am Vormittag legten sich die angehenden Gaukler, Handwerker, Heilkundler, Hofköchinnen und Ritter also mächtig ins Zeug und wir bastelten erstmal an unseren Kostümen. Zu Mittag bekamen wir bereits Brennnesselsuppe von der Hofküche serviert.

Den Nachmittag verbrachten wir wohlverdient im Gallneukirchner Freibad, bevor wir am Abend feierlich in unsere Zunft aufgenommen wurden. Gekürt wurde von nun an jeden Tag der sich-alles-erlauben-dürfende Hofnarr. Außerdem führten wir endlich das Redefass ein, auf dem jeder seine Wünsche und besten/schlechtesten Erlebnisse kundtun durfte.

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Tag 4, Dienstag: Ein Kräftemessen und Erholung im Wald

Einen Tag nach ihrem Geburtstag musste uns Amelie aufgrund einer heimtückischen Schafblatternattacke leider verlassen. Wir übten uns derweil im Wettkampf. Ganz nach dem Motto „Wer ist der/die Geschickteste?“ gab es zwischen Hindernisparcours, Stelzengehen &, Dosenschießen allerlei Bewerbe. Wir gratulieren Maxi bzw. Marie zu den besten Leistungen! Am Nachmittag flüchteten wir wieder einmal vor der Hitze. Etwas Besseres wie ein paar Stunden im zauberhaften Wald hätte uns aber sowieso nicht passieren können: Die Waldläufer vollendeten dort ihr Spezialabzeichen, alle Klettermaxen konnten sich am großen Felsen austoben, für Staudämme am Bach sorgte ebenfalls ein eigener Trupp und für alle anderen war der kühle, aber trockene Waldboden genau der richtige Ort zum Ablegen. Ganz ohne unsere Ruine kamen wir auch später aus. Nach einem lustigen Spieleabend auf der Spielwiese wurde es noch einmal gruselig. Beim Verstecken im Dunkeln in den Schlafräumen kam jeder auf seine Kosten!

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Tag 5, Mittwoch: Der Ausflug in die Stadt und die große Disco

Obwohl ja jederzeit das Licht erlischen und die Herrscher erwachen konnten, wollten wir doch nicht ganz auf einen Ausflug verzichten. So begaben wir uns am Mittwoch in die Stadt Gallneukirchen, um im Geländespiel alle wichtigen (und unwichtigen) Fragen zu klären. Als Zuckerl konnte jede Zunft selbst über ein gewisses Budget für die mittägliche Jause verfügen. Dabei entpuppten sich so einige als wahre Sparmeister. Dafür wollten nicht alle auf die Abkühlung im Freibad warten und wurden schon vorher nass J. Im Freibad verbrachten wir nämlich die nächsten Stunden und hatten wieder unseren Spaß – vor allem in der Rutsche und am Sprungturm, wo sich wahre Akrobaten herauskristallisierten. Zurück beim Schloss konnten wir neben dem Abendessen endlich auch die Kathi begrüßen. Spannend wurde es für Frani & Samuel bei Einbruch der Dunkelheit: Bei unserem lauschigen Waldplatz mit Grotte verliehen wir ihnen das Halstuch. Dann wurden noch einmal alle Kräfte gebündelt, um in der Disco so richtig abzutanzen. Auch wenn der DJ wieder nicht alle Wünsche erfüllen konnte, der Erfolg war nicht zu übersehen. Lustig woas!

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Tag 6, Donnerstag: Gaukler, Handwerker, Hofküche, Kräuterheiler und Ritter – alle legen sich ins Zeug

Ein bisschen vernachlässigt hatten wir die letzten zwei Tage unsere Zünfte. So wurde am Donnerstag fleißig gewerkt, gebastelt, gekocht, gegaukelt, Salben gemischt und den Kostümen wurde der letzte Schliff verpasst. Jeder etablierte sich in seiner Zunft, doch die Herrscher ließen auf sich warten…

Als Besonderheit durften am Nachmittag alle Überstellungskinder mit Robert, Steffi, Christoph und Julie verreisen und eine Nacht draußen in der Wildnis verbringen. Blöd nur, dass es die einzig regnerische Nacht war, doch das konnte keinen abschrecken und so wurden in der abenteuerlichen Nacht sogar erstaunliche Beobachtungen gemacht (Stichwort: Mäusebussard).

Der Rest der Meute vergnügte sich derweilen in der Ruine und auf der Spielewiese. Die Freizeit bot auch endlich genug Zeit um spezielle Sachen wie Feuer machen abzulegen und so bahnten sich schon viele Sterne an. Wer wollte, konnte übrigens auch im Freien übernachten – allerdings schön überdacht in der Ruine.

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Tag 7, Freitag: Wir warten auf die Herrscher…

Über Nacht musste plötzlich das ewige Licht erloschen sein, nichts brennte mehr. Das Aufwachen der Herrscher stand also unmittelbar bevor. Eifrig nutzten wir den Vormittag, um letzte Vorbereitungen für das Fest zu treffen und alles zu dekorieren. Doch Rolando der Starke und Britta die Edelmütige ließen auf sich warten. Als wir den Glauben an die Erfüllung der Legende schon fast aufgegeben hatten und uns auf der Spielwiese austobten, stellten wir bei der Rückkehr entsetzt fest, dass sie verschwunden waren. Schnell zurückgeschlüpft in die Kostüme machten wir uns auf die Suche und mussten jeden Winkel der Ruine absuchen. Etwas verstört und verschlafen fanden wir sie im oberen Bereich der Gemäuer vor, nun hieß es vorsichtig sein. Wir stellten uns in ihre Dienste und versuchten langsam, ihnen ihr Schicksal näher zu bringen.

Nach Vorführungen der Gaukler und ritterlichen Festspielen zur Unterhaltung waren sie endlich soweit bei Stimmung, um in unsere Welt eingeweiht zu werden. Doch jemandem, der nur Fackeln und Öllampen kennt, ist es gar nicht so leicht zu erklären, wie das Licht aus der Steckdose funktioniert! Die WiWö schafften das und als finales Mittel um ihnen ihr mittelalterliches Verständnis der Welt auszutreiben verabreichten wir Rolando & Britta Steffis Zaubertrank, der genau die gegenteilige Wirkung wie bei den Zunftmeistern zeigte. Welch Glück! So konnten wir frohen Mutes unser Ritteressen genießen und den Abend gemütlich bei einem großen Lagerfeuer und lustigen Liedern ausklingen lassen. Nicht nehmen ließen sich die Ritter, ihre vorbereiteten Duelle vorzuführen. Außerdem freute es uns sehr, dass wir bei der Abschlussverleihung insgesamt 10 erste und 3 zweite Sterne, sowie einige Spezialabzeichen verleihen konnten.

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Tag 8, Samstag: Alles hat ein Ende!

So auch unser Sommerlager: Viel Zeit blieb nicht mehr, unseren Bus Richtung Linz um 11 durften wir nicht versäumen. Nach dem Zusammenpacken und Frühstücken blieb nur noch Zeit für die obligatorische Versteigerung der Fundsachen, die sich dieses Mal sogar in Grenzen hielt. Dann hieß es Abmarsch zur Bushaltestelle für die Kinder, während ein paar Lagerchefs den Rest zusammenräumten. Ein letztes  Wiedersehen gab in Salzburg am Bahnhof und schneller als wir schauen konnten war unsere Woche im Schloss vorbei. Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut!

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Alle Teilnehmer des Sommerlagers
Bilder von Schloss und Ruine