Ansichten eines Vizemeisters
Die Vorzeichen standen alles andere als gut für die diesjährige Teilnahme der Eintracht Maxglan am Bundesländerfußballturnier in Mistelbach. Doch am Ende bescherte uns die namensgebende Eigenschaft (und ein bisschen der Modus des Turniers) eine äußerst positive Überraschung.
Der „Trainer“ Murx nach einer schweren Schnittverletzung nicht einsatzbereit, Knippser Klemi und Einsergoalie Hannes verhindert, Bollwerk Armin nach Transfer in Südtirol gebunden – alles sah nach einem schweren Gang in die Mistelbacher Sporthalle aus. Darüber konnten auch die erfreuliche Rückkehr von Bernhard aus seinem Engagement in den USA und das gelungene Eintracht-Debüt von Oscar nicht hinwegtäuschen: Es würden ziemlich schwere Partien auf uns zukommen.
Doch zunächst hieß es warten. Der Spielplan sah die Eintracht erst im 6. Spiel des Turniers das erste Mal auf dem Platz. Das wirkte zunächst etwas kurios, erwies sich aber im Turnierverlauf für das Ergebnis als Glücksfall. Sportlich am wenigsten beeinträchtigt zeigte sich dann die Defensive. Denn Claus machte in der ungewohnten Rolle als Tormann eine glänzende Figur (der ein oder andere dürfte sich an den legendären Auftritt von Jan Koller im Tor von Dortmund gegen die Bayern im Jahr 2002 erinnert gefühlt haben). Davor agierten gewohnt routiniert und kampfstark Mäx und Michi. Darüber hinaus sollte sich relativ früh abzeichnen, dass Rene recht erfolgreich alles daran setzte, die klaffende Lücke durch Klemis Fehlen auszufüllen.
Nach dem späten Einstieg in das Spielgeschehen ging plötzlich alles ganz schnell: Mit einem 2:1 gegen die Hausherren und einem 1:1 gegen die Mannschaft Wien 39 stand die Eintracht als Gruppensieger fest. So blitzartig man sich ins Finale gekämpft hatte, so geduldig musste man dann darauf warten. Gegen den Serienmeister Kirchberg nahm der Erfolgslauf ein jähes Ende. Beim Stand von 0:1 zimmerte der Autor im Rausch der seltenen Spielaktivität völlig freistehend den Ball selbstbewusst am falschen Eck zwei Meter am Tor vorbei und über die Bande ins Aus. Auch der Anschlusstreffer durch Rene konnte nicht verhindern, dass sich die Eintracht am Ende (1:4) mit dem Vizemeistertitel begnügen musste.
Die erfolgreiche Verjüngung der Mannschaft durch Wirnsi, Max und Oscar zeigte jedoch selbst bei nur drei Spielen Wirkung und war auch ein klares Lebenszeichen der Eintracht, die nicht ausschließlich zwielichtige Buchmacher für angezählt gehalten hatten. Beste Aussichten für das Jahr 2019, in dem das Turnier erstmals in Tirol ausgetragen werden soll. Es darf gehofft werden, dass dort ebenfalls – wie schon in der Ebene des nördlichen Weinviertels – der Ruf nicht verhallt: Auf die Eintracht!
Text: Rainer
Fotos: Katti