5. CaEx/RaRo-Radtour 2020 – Ischlerbahn/Salzkammergut

Das Maxglaner Radabzeichen 2020: heuer fanden sich 5 Teilnehmer und fuhren in 3 Tagen eine Gesamtdistanz von 229 km, großteils am Salzkammergutradweg (R2)
Am Freitag um 9:00 Uhr startete die 5. Auflage der CaEx/Raro-RadchallengeFür diese Jubiläumsfahrt war heuer das Thema, möglichst viel auf der früheren kaiserlichen Ischlerbahntrasse zu (er)fahren. Und zu erkunden, was von der 1957 leider abgerissenen Original-Trasse noch übrig ist.
 
1. Tag (76 km):
Wir stiegen in Sam in den Ischlerbahntrasse-Radweg ein und fuhren über Hallwang, Eugendorf, Thalgau bis nach Mondsee. Am Westufer des Mondsees fanden wir im Waldgelände ein Stück Originaltrasse, das uns zu einem aufgelassenen Bahntunnel führte. Früher fuhr die Ischlerbahn hier durch den Scharfling nach St. Gilgen, heute ist es ein umgebauter aufgelassener Militärbunker. Drinnen war es stockfinster, dampfend kalt und schwitzig. Wir fanden etliche Räume, Stiegen, Gefechtsstellungen und schließlich den Durchbruch auf die Wolfgangsee-Seite. Man konnte zwar draußen noch den weiteren Verlauf der alten Bahntrasse erkennen, allerdings verlor sich dieser schnell dicht überwuchert im Wald. Mehr Zeit konnten wir dafür heute nicht investieren und fuhren zur Abkühlung ins Strandbad Schwarzindien am Mondsee. Danach ließen wir den Abschnitt der Ischlerbahntrasse fürs Erste hinter uns. Es ging weiter am “Radweg” R2 – auf und neben der leider stark befahrenen östlichen Uferstraße des Mondsees. Da uns der Verkehr viel zu stark wurde, verließen wir diesen Abschnitt des R2 und fuhren hinauf bis ins Scoutcamp St. Georgen im Attergau, wo wir unterm Vordach übernachteten.
2. Tag (81 km):
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Seewalchen, wo ich – ortsunkundig und ganz Old School – “Treffpunkt bei der größten Kirche des Orts” ausgemacht hatte, und Julio in die Tour einstieg. Die schmale Uferstraße am Attersee dorthin war wiederum extrem verkehrsreich und wir mussten uns permanent gegen aggressive Seegrundbesitzer in ihren dicken Autos behaupten, weil wir uns nicht in Luft auflösen konnten und der R2 hier zwar beschildert, aber tatsächlich als “Radweg” nicht existent ist. Weiter gings über weit nettere Bauernstraßen nach Gmunden am Traunsee, wo wir zum Schloss Orth fuhren. Den Traunsee entlang fährt man die alte Straße fast ohne Autoverkehr, wodurch wir uns nach dem zuvor Erlebten gleich viel willkommener fühlten. Da sich der Himmel plötzlich verfinsterte und es anfing zu regnen, fuhren wir von Ebensee nach Bad Ischl mit der S-Bahn. In Bad Ischl saßen wir eine Starkregenphase standesgemäß im k.u.k.Hofbeisl & k.u.k.Hofwirt aus bis unsere Zungen von den Blaubeerennockerl blau gefärbt waren, und fanden danach in der Laube eines Skaterparks einen trockenen Unterschlupf für die Nacht.
3. Tag (72 km)
Am nächsten Morgen hatte sich der Regen verzogen und wir brachen nach dem Frühstück auf, um wieder nach Spuren der früheren Ischlerbahn zu suchen. Am Bahnhof Bad Ischl steht noch die alte Dampflok mit einer Garnitur. Zufällig fanden wir eine Eisenbahnbrücke, die am Ortsrand wieder aufgestellt wurde, und in Pfandl ein altes Bahnsteig-Wartehäuschen. Dann gings weiter nach Strobl am Wolfgangsee und vor Abersee machten wir eine Jausen- und Badepause. Die Ischlerbahntrasse führt entlang der gesamten Seelänge meist als sehr schöner Schotterweg nach St. Gilgen. Nach ein paar Kugeln Eis machten wir uns in der Hitze auf den Scharfling, um die beiden alten Bahn-Tunnels auf dieser Seite des Passes zu finden. Es juckte uns zwar sehr, aber die Zeit wurde zu knapp, und so entschlossen uns, das irgendwann später in einer eigenen Aktion – vielleicht mit euch (Infos folgen) – aufzuklären und den Durchstich zu finden. Somit verließen wir endgültig die Ischlerbahntrasse und fuhren nach einem letzten schwereren Anstieg und einigen lustigen und rasanten Abfahrten über Fuschlsee und Hof zurück nach Salzburg, wo wir um 21:00 Uhr vor dem Maxglaner Kriegerdenkmal den Schlusskreis machten.
—rob

Stand Teilnehmer 2020: Julio I, Lauri II, Luke III, Atti IV, Rob V