Liebes Hands-Logbuch!
Als allererstes möchte ich dir einen neuen Namen verleihen, weil “Hands-Logbuch” ist lange und altmodisch. Ich nenne dich jetzt “Handy”
Also liebes Handy!
Heute war ein aufregender Tag. Wir (Flo, Franzi, Margit und ich [Maxi]) haben heute eine tolle Abenteuerreise mit der DB gemacht. Falls du es nicht wissen solltest, DB = Deutsche Bahn.
Um 7 Uhr Früh trafen wir uns am Bahnhof und da wir nur 4 Leute waren konnten wir auch keinen Anfangskreis machen, da das ja dann ein Viereck gewesen wäre. Also haben wir es einfach übersprungen und sind gleich in den ersten der 10 verschieden Züge eingestiegen. Naja, neun Mal umsteigen aber billig! Schlussendlich kostete die Reise von Salzburg nach Flensburg umgerechnet zwei Döner und eine Cola pro Person. Erster Halt war in München und bis auf das, dass wir von Bahnsteig 10 bis zum 26sten gehen mussten und gefühlt halb München am Bahnhof war, ist nichts spannendes passiert. Alle anderen Umstiege weiß ich nicht mehr genau, ich habe auf jeden Fall viele Freunde in den Zügen gefunden! Franzi meinte wir genießen die Reise in vollen Zügen ^^. Finde ich auch sehr passend… Ich habe festgestellt, dass Gruppenkuscheln in vollen Zügen die Gemeinschaft mit fremden Menschen stärkt. Naja,…. Zumindest mit manchen. Das gemeinsame zum nächsten Zug pilgern war auch lustig. In einem Zug habe ich eine lustige Mutter und ein lustiges Kind kennen gelernt. Ich habe mit ihm verstecken gespielt, Rätsel gelöst, Lego gespielt und dann hat das lustige Kind Franzi einfach aufgegessen. Was die anderen in der Zeit gemacht haben weiß ich nicht. Da musst du sie selbst fragen. Zwischendurch mussten wir notgedrungen ein paar Kühlgetränke besorgen (kleiner Spoiler: es wäre besser gewesen eine ganze Palette dieser Kühlgetränke zu kaufen). Im nächsten Zug trafen wir wieder auf bekannte Gesichter und noch viel mehr Unbekannte. Sehr viel mehr. Es waren so viel mehr, dass Flo und ich auf die Gepäckablage flüchten mussten und die lustige Mutter und der lustige Junge taten es uns auf der gegenüberliegenden Seite gleich. Flo und ich tranken unsere Kühlgetränke und genossen die Aussicht über jede Menge Köpfe. Die Zugfahrt war sehr lustig. Auf der Gepäckablage war es sehr gemütlich. Wir hatten Platz und es war kühl. Ich glaube manche wollten das nicht. Die haben immer so böse geschaut. Wenn wir mehr Kaltgetränke gehabt hätten, hätte ich ihnen eines gegeben. Es gab auch zwei Türsteher, die bei jeder Station die Tür abgeriegelt haben, so, dass niemand mehr einsteigen konnte. Bei jeder Station haben sie auch Frischluft in den Zug gefächert und einmal hat einer eine Zigarette in einem Zug während der einen Minute Stehzeit aufgetaucht. Das hat mich sehr beeindruckt. Seine Lunge muss wie eines dieser Kohlekraftwerke mit den hohen Schornsteinen sein. Der andere Türsteher hat viel geredet und mit den Armen gefuchtelt. Ich glaube der wollte auch ein Kühlgetränk. Ein anderer Mann hat auf seinem mobilen Telefon ganz tolle Sachen gelesen. Ich glaube zumindest, dass es toll war. Es hat ausgehen wie arabische Gebete und die kann ich nicht lesen. In den weiteren Zügen war es nicht mehr so spannend. Man hat immer wieder bekannte Gesichter von den vorherigen Zügen gesehen, weil irgendwie alle dahin wollten, wo wir auch hin wollten. Vielleicht wollten auch alle den Hundertwasser Bahnhof sehen, bei dem wir ausgestiegen sind. Der sah sehr toll aus. Ich fühlte mich gleich so, als hätte ich zu viele Kühlgetränke getrunken, weil die Wände ganz wellig und bunt waren. Wie wenn das Licht durch ein Fischaquarium scheint. Mittlerweile hatten wir immer Platz zu sitzen und ich hatte Zeit meine tiefsten Gedanken und Emotionen in dich hinein zu tipseln. Die anderen sahen mich immer wieder komisch an und lachten, wenn sie mitbekamen, was ich schrieb. Aber ich denke ihnen gefiel mein Bericht.
[20:30]Gerade hatten wir bemerkt, dass wir nicht wussten, wo wir hinwollen. Also wir wussten, dass wir nach Dänemark wollen. Aber mehr auch nicht. Also wurde jetzt kräftig geplant. Und noch etwas: die Schaffnerin sagte uns immer wieder, dass der Lokführer und alle anderen nüchtern waren, weil es im Zug keinen Alkohol gab. Ich fand gut, dass der Zugführer keinen Alkohol getrunken hat.
[23:00]Mittlerweile saßen wir im letzten Zug. Die letzte Station war Hamburg, wo wir kurz in den städtischen Regionalverkehr, aka die S-Bahn umstiegen, um eine kleine Runde zu drehen. Franzi war von der umwerfenden Aussicht überwältigt und ich versuchte ihr zu erklären, wie riesig das Miniatur Wunderland ist. Wenn man genauer darüber nachdenkt, macht das ja gar keinen Sinn, dass das Miniatur Wunderland riesig ist. Ich glaube darüber muss ich noch eine Zeit lang nachdenken. Als wir am anderen Ende von Hamburg angekommen waren, stiegen wir sehr verblüfft in den letzten Zug für heute ein. Wir haben tatsächlich alle Anschlusszüge erwischt. Ich habe die Vermutung, dass das daran lag, dass nicht Montag war, es schön, aber nicht zu schön Wetter war, kein Taylor Swift Konzert innerhalb von Deutschland stattgefunden hat und ich gestern Abend ein kleines Gebet an Thomas die Lokomotive gerichtet habe. Jetzt waren wir alle müde und wollten schlafen. Aber ich konnte nicht…. Ich fragte mich warum die beiden Steckdosen mir gegenüber nicht symmetrisch montiert wurden und warum aus einer max. 150W und aus der direkt daneben max. 90W kamen. Das verstand ich nicht. Leider war auch kein Schaffner da den ich fragen hätte können. Wobei der die Antwort sicher nicht gewusst hätte. Sonst wäre er ja auch nicht Schaffner, sondern würde bei Siemens die Züge zusammenbauen.
[05.08.24. 07:33]Liebes Handy!
Als wir gestern am Bahnhof in Flensburg ankamen, mussten wir nur ein paar Minuten gehen, um einen Schlafplatz zu finden. Dann machten wir uns auch gleich fertig zum Schlafen. Da Margit Angst vor den Botox- Mücken hatte, hat sie ihr Gesicht in Mückenspray gebadet. Die Nacht war sehr kalt und ein bisschen turbulent. Ein Hund hat uns mitten in der Nacht mit lautem Gebell aufgeweckt und wollte mich auch aufessen, aber die Frau vom Hund war mega lieb. Sie hat den Hund an die Leine genommen und uns einen schönen Abend gewünscht. Das war etwas komisch, weil es 3 Uhr in der Früh war. In der Früh war die Margit die allerschnellste beim Zusammenpacken. Ich glaube, dass sie ihre Schlafsachen gar nicht ausgepackt hat. So schnell war sie. Als wir fertig waren gingen wir zum Autohaus. Dort bekamen wir einen Citroen. Flo war ganz begeistert und wollte das Auto gleich klauen. Das Auto konnte einfach alles! Ich glaube es kann auch gegen Decepticons kämpfen. Danach waren wir einkaufen. Und wir haben ganz viele lustige Snacks gekauft.
[15:00]Nach einem leckeren Frühstück in Flensburg sind wir gleich über die Grenze nach Dänemark gefahren. Da alle super müde waren mussten wir einen kurzen Zwischenstopp machen. Während die anderen mit powernappen beschäftigt waren, Beschäftigte ich mich mit den Steinen am Parkplatz. Da waren soo viele tolle Steine, ich habe gleich mal meine ganze Brusttasche damit abgefüllt. Ich glaube, wenn ich wieder zuhause bin kann ich ein ganzes Haus aus den Steinen bauen, die ich mitgenommen habe. Anschließend sind wir viel zu viele runden durch einen magischen Kreisverkehr gefahren und wurden in der Zeit zurückgeschleudert und kamen in der Zeit der Wikinger heraus. Das war sehr spannend. Wir haben viele alte Holzhäuser gesehen und auch mindestens so alte Männer mit langen Bärten und fauligen Zähnen. Einer erkannte auch, dass wir Pfadfinder waren. Wir haben auch drei Greifvögel bei der Greifvogelshow gesehen. Der Falke war am coolsten. Insgeheim habe ich gehofft, dass der Falke ein Kind klaut und es zum Zauberer im Turm bringt, damit ich der Held sein hätte können der das Kind rettet.
[21:27]Nachdem wir uns von den Wikingern verabschiedet haben sind wir Richtung Esbjerg ans Meer gefahren. Von der Fahrt habe ich nicht viel mitbekommen, da ich versucht habe zu schlafen. Hat leider nur so semi funktioniert. Als wir dann schlussendlich am Meer ankamen war ich wieder voll wach. Als aller erstes musste ich natürlich die Schuhe ausziehen und meine Käsefüße ins Salzwasser stecken. Parmesan muss auch regelmäßig mit Salzwasser eingerieben werden. Ich schätze dann muss das für meine Füße auch gut sein. Nachdem ich mit der Fußpflege fertig war, flanierten wir am Strand entlang, bis wir an zwei armselig aussehenden Bunkeranlagen ankamen. Ich war natürlich mal wieder mit Steine sammeln beschäftigt und habe auch wieder ein paar neue Exemplare für meine Sammlung entdeckt. Nach einer kurzen Jause sind wir auch ins Stadtinnere gefahren. Dort haben wir uns etwas zu Abendessen gesucht. Es war sehr teuer. Es war teurer als die Anreise und von der Anreise hätte ich mir 2 Döner kaufen können. Naja, jetzt bin ich pleite und müde. Ich hoffe, dass ich heute gut schlafe und morgen auf wundersame Weise mein Geld wieder da ist.
[06.08.24. 10:00]Die Nacht verbrachten wir schlussendlich an der Küste unter einem gigantischen Windrad. Es war sehr angenehm bis auf das, dass das gigantische Windrad etwas laut war und ich ab und zu Panik hatte, dass ich jetzt sterben muss, weil ich die Augen aufgemacht habe und ein riesiges Rotorblatt auf mich zukam. Als ich wieder aufgewacht bin war mein Geld immer noch nicht wieder da aber meine Steinesammlung ist größer geworden. Naja, ich glaube da gab es eine Verwechslung. Immerhin ist beides Schotter. Nun ging es an die weitere Rutenplanung. Es gab heftige Diskussionen, ob wir Richtung Kopenhagen oder in den Norden fahren sollten. Schlussendlich entschied das Schicksal über die weitere Reise. Ein geprüfte Münzwurf-Münze wurde von einem geprüften Münzwurfmünzenwerfer geworfen und der Zufall entschied, dass die Reise Richtung Norden weiter gehen sollte. Anschließend machten wir einen kleinen Spaziergang über das Meer. Fast so, als wären wir Jesus, nur dass wir keine Superkräfte haben.
[13:30]Der erste Zielort auf der weiteren Reise war Hvide Sande und auf der Fahrt dorthin machten wir einen Zwischenstopp bei riesigen Sanddünen. Dort musste ich feststellen, dass ich 2 Dinge vergessen habe. Eine Schaufel und einen Drachen. Eine dreiviertel Stunde später, hatte ich beides in meiner Hand. Jetzt war ich vorbereitet auf alle weiteren Strände.
[21:19]Eine Mütze voll ungemütlichen Schlaf im Auto später durfte ich eine von Margits Spionagegeheimnissen hören: “die Leute reden eh so gerne, also hör einfach zu und nicke ab und zu” so hatte sie unter anderem auch herausgefunden, dass Angela Merkel in Wahrheit ein Echsenmensch ist und aus diesem Grund alles für die Erderwärmung tut. Ebenfalls erfuhr sie, dass Robert F. Kennedy Jr. im Centralpark einen toten Bären platziert hatte. Da Margit ein Boot voller saurer Glühwürmchen haben wollte, erpresste sie ihn mit dieser Information. Schlussendlich machte er es selbst öffentlich, um ihr das Druckmittel zu nehmen. [Quelle: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/smalltalk/baer-im-central-park-robert-f-kennedy-jr-hat-wohl-gegen-das-gesetz-verstossen-19902675.html ]
Schlussendlich kamen wir in Thisted an. Als erstes mussten wir natürlich einkaufen gehen. Franzi und Margit haben Flo und mir verboten, dass wir viele Snacks kaufen. Da war ich ein bisschen beleidigt.
Nachdem wir in einen Kindergarten eingebrochen und wieder ausgebrochen sind, haben wir unseren Schlafplatz gefunden. Die einzigen Zeugen des Einbruchs waren zwei Ziegen und zwei Schweine. Die Ziegen sind eh dumm und vergessen das wieder und den Schweinen habe ich gesagt, wenn sie uns verpetzen, dann esse ich sie auf. Darauf haben sie nur gegrunzt. Als wir uns im Anschluss das Ortsinnere ansehen wollten mussten wir feststellen, dass wir in einer Geisterstadt waren. Es war einfach niemand da. Ab und an hörte man ein „huiboo“, aber sonst war Totenstille. Das war uns zu langweilig also fuhren wir zu unserem Schlafplatz. Dort kochten wir Nudeln und aßen alle Snacks auf damit wir neue kaufen konnten. Es waren auch 3 Berliner da. Die waren ganz lustig. Ich glaube die waren noch nie im Wald. Die dachten, dass da ein Wildschwein war, aber es war einfach nur ein obdachloser Mann. Als wir ihnen das gesagt haben, hatten sie Angst, dass er sie ausraubt und schoben alle Räder in die viel zu enge Hütte. Der arme obdachlose Mann tat mir leid. Die Berliner, die jetzt keinen Platz zum Schlafen hatten, nicht. Naja, vielleicht kuschelten sie auch gerne mit ihren Rädern.
[07.08.24. 14:30]Der gestrige Abend fand noch ein gemütliches Ende am Lagerfeuer. Die Nacht im Shelter war sehr bequem. Ich glaube die drei Berliner hatten in der Nacht auch Angst vor einem Wildschwein. Sie sind auch um vier in der Früh wieder abgereist. Aber es war einfach nur Flo der wie eine tollwütige Wildsau geschnarcht hat. Margit unterstütze ihn auch dabei. Bei ihr klang es eher wie eine tollwütige Maus. Ich wachte als aller erstes auf und musste dann eine Stunde warten, weil die anderen unbedingt noch fertig träumen wollten. Nachdem wir kurz am Parkplatz gefrühstückt haben, sind wir auch gleich weitergefahren. Nächstes Ziel war Nationale Testcenter for Store Vindmøller. (Das heißt nationales Testcenter für große Windmühlen, für alle die das nicht lesen konnten.) Das war mega toll. Es gab große Windmühlen, einen großen Kran, und ein WC wo man große Geschäfte verrichten konnte. Alles in allem war es großartig und kostenlos. Man konnte in ein Segment der Säule des Windrades hinein gehen und von oben runter spucken. Und der Kran war so groß, dass selbst 50 Akrobaten-Giraffen, die einen gigantischen Turm für einen Hahnenkampf bilden würden, einfach verloren hätten. Selbst 500 Elefanten hätten beim Seilziehen verloren. Und er hätte gegen 40 Wale beim Sumoringen gewonnen. Und das alles zeitgleich. So groß und stark war der Kran. Den Kampf, bei dem die das ausgetestet haben, hätte ich gerne gesehen und meinen Drachen und meine Schaufel auf den Kran gesetzt. Auf den nächsten Halt habe ich mich schon sehr gefreut da war ich ganz aufgeregt. Wir fuhren zum Vogelfelsen an die Küste. Dort konnte ich endlich meinen Drachen steigen lassen. Ich fühlte mich wie Daenerys Targaryen aus Game of Thrones nur, dass ich nicht so viele weiße Haare habe, dass ich viel schöner bin und mein Drachen viel cooler und stärker ist. Die anderen Eltern haben ein bisschen böse geguckt. Entweder wussten sie, dass sie ihren Kindern jetzt auch einen Drachen kaufen müssen oder weil die vor mir und meinen furchterregenden Drachen Angst hatten. Anschließend gingen wir zum Strand baden. Die Nordsee war ein bisschen kalt, aber angenehm. Dann hat es ein bisschen zu regnen begonnen, aber das war uns egal, denn wir waren eh schon nass. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, auf den Vogelfelsen zu klettern. Also zog ich meine Kletterschuhe an und kraxelte los. Immerhin bin ich auch ein Kraxlmaxl. Danach sprang ich noch ein paar Mal von einer Bühne und wir gingen zum Auto zurück. Als wir fertig umgezogen im Auto saßen fing es stark zu regnen an. Ich bin froh, dass wir nicht ganz nass geworden sind, auch wenn ich eine Dusche vertragen hätte.
[21:58]Unser nächstes Ziel war Skagen. Bei der Fahrt gab es keine besonderen Vorfälle. Die Straßen waren einfach ewig lange nur gerade Strecken. So lange und gerade, dass Franzi jedes Mal gestresst war, wenn sie abbiegen musste. Aus diesem Grund habe ich mir fast in die Hose gemacht. Ich musste eigentlich aufs Klo, aber Franzi ist bei der Raststation einfach vorbeigefahren. Dann habe ich mich fast angepinkelt. Das wäre nicht so toll gewesen. Nach einer kleinen Klo-Pause kamen wir bald in der Stadt an. Nachdem uns ein Franzose, halb in Englisch, halb in französisch, erklärte, wie der Parkautomat funktioniert, suchten wir uns ein dänisches Restaurant. Dort gab es viele belegte Brote, auch ein belegtes Brot mit Schinken und ein belegtes Brot mit Ei. Als wir bezahlten, bemerkten wir, dass wir 6€ zu viel gezahlt hatten. Doch da wir merkten, dass die Kellner nicht gern Englisch reden, war es uns dann zu blöd, dieses Missverständnis aufzuklären, also gingen wir einfach. Anschließend gingen wir in die Süßigkeiten Fabrik gegenüber und haben gleich mal ganz viele Süßigkeiten gekauft. Nach einem kurzen Spaziergang über den Hafen und einen WC-Besuch beim Asiaten von nebenan fuhren wir zum Lidl einkaufen. Margit war ganz traurig, dass es keinen Aldi Nord gab. Sie tat mir ein bisschen leid, weil sie sich so gefreut hätte. Beim Einkaufen haben wir ganz viele Snacks gekauft. Da habe ich mich gefreut wie ein Wiener Schnitzel, die es übrigens überall in den dänischen Restaurants zu essen gibt. Für die Nacht haben wir uns wieder einen Shelter gesucht. Auf den Weg dorthin haben uns zwei Radfahrer überholt und ab da wussten wir, dass wir um die besten Shelter kämpfen mussten. Dort angekommen bestätigte sich unsere Vermutung. Die beiden Dänen auf dem Fahrrad hatten eine Familie aus Frankreich aus einen der beiden Schalter vertrieben und uns den überlassen, wo schon jemand drinnen lag. Also sie hatten zu zweit einen und wir mussten uns einen zu fünft teilen. Ich fand sie sehr unsympathisch. Wir stellten auch fest, dass die Shelter mitten in einer Botox-Mücken-Fabrik gebaut wurden. Ganz panisch zückten alle ihr Mückenspray und badeten erstmal eine Runde darin. Franzi drehte völlig durch, sie hielt die Mücken einfach nicht aus und wollte sie ausrotten. Als sie diese Worte sagte, dachte ich sie sei eine Hexe, die jetzt einen Zauberspruch spricht, um alle Mücken der Welt zu töten. Zum Glück leben wir im 21. Jahrhundert, sonst wäre sie einfach verbrannt worden. Wir entschieden uns dazu erstmal etwas zu kochen. Es gab Sola-Döner aka Wraps. Die waren sehr lecker. Als Nachspeise gab es Macarons. Die waren noch viel leckerer und dabei beschloss ich, dass ich mir demnächst eine ganze Packung für mich allein kaufen werde. Ich hoffe ich werde nicht ganz dick von so vielen leckeren Sachen. Falls ich doch dick werde, war es das auf jeden Fall Wert. Als wir unseren Schlafplatz hergerichtet hatten, erfuhren wir, dass die Frau, die sich mit uns den Schalter teilte, Berlinerin ist. Zuerst dachte ich: oh Gott noch so eine. Aber eigentlich wirkte sie ganz lieb. Ich fragte mich, ob sie auch Angst vor Wildschweinen hat. Oder ob sie von Flos Geschnarche aufwacht, aber ich glaube nicht. Immerhin hatte sie vorhin eine ganze Packung Chips und eine Flasche Wein vernichtet. Die hat bestimmt gut geschlafen. Die asozialen Dänen werden hoffentlich von den Botox-Mücken zerstochen.
[08.08.24. 10:30]Die Nacht war viel zu heiß, aber ich konnte den Schlafsack nicht aufmachen, denn sonst hätten mich die Mücken als Mitternachtssnack verputzt und dann wäre nichts von mir übriggeblieben. Auch das Schnarchen von Flo hat nichts gegen die Mücken geholfen, obwohl die Berlinerin ihn ein bisschen unterstützt hat. Diesmal musste ich nach dem Aufstehen nicht lange warten. Ich weckte alle auf und nach kurzem zusammenpacken gingen wir zum Parkplatz frühstücken. Der nächste Halt war der nördlichste Punkt von Dänemark. Nach einer kurzen Fahrt waren wir auch schon da. Als wir dort am Strand eine Babyrobbe sahen, packte Franzi ihr Leben nicht mehr. Sie hat fast Diabetes bekommen und wäre dann fast an einer Überdosis Süßheit gestorben. So süß war die Babyrobbe. Nachdem wir es geschafft hatten, Franzi von der Robbe weg zu bekommen, kam auch noch eine zweite. Ich dachte jetzt wäre es aus. Franzi stirbt jetzt. Aber aus irgendeinem Grund haben wir die tödliche Gefahr der Süßheit überstanden. Vielleicht war Franzi durch die vielen Bonbons aus der Süßigkeitenfabrik, die wir alle vernascht haben, etwas resistenter dagegen geworden. Nun waren wir ganz an der Spitze angekommen und ich konnte es mir nicht entgehen lassen meinen Drachen erneut steigen zu lassen. Er heißt übrigens Kunibert der Zerstörer. Auch Margit durfte den Drachen einmal steigen lassen, um ihr Kindheitstrauma von den ganzen abgestürzten Drachen verblassen zu lassen. Ich schätze alle Drachen, die Margit bis jetzt verwendet hatte, waren einfach Kake und nicht so cool und überwältigend wie meiner. Er ist einfach der Beste. Nachdem ich alle Robben, alle Möwen, alle Touristen, die Ostsee und sogar die Nordsee in der es viele Seeungeheuer gibt, mit meinen überwältigenden Drachen eingeschüchtert hatte, gingen wir zurück zum Auto. Wir fuhren zurück in die Stadt Skagen, um uns dort das Maskinrummet anzusehen. Dort gab es ganz viele und ganz große Motoren. Ein Motor hatte einen so großen Zylinder, dass ich mich reinlegen hätte können. Dann hätte mich der Kolben einfach zu Brei zerquetscht und beim Auspuff rausgedrückt. Zum Glück habe ich das nicht gemacht. Die Maschinen haben auch alle noch funktioniert und das Personal hat auch immer wieder die Motoren gestartet. Das war toll und Flo war sehr begeistert. Es gab auch einen Raum mit ganz vielen Schiffe in Glasflaschen. Die haben Margit sehr gefallen. Dann war da noch ein Raum mit vielen alten Autos und Motorrädern. Am liebsten hätten Margit und ich den alten Ford Pritschenwagen geklaut. Dann wären wir wie Bonny und Clyde durch Dänemark gefahren und hätten Banken überfallen. Das wäre lustig gewesen, aber den Plan mussten wir verwerfen, da wir keine Waffen dabei hatten. Das Highlight des Museums war als ein großer Einzylinder Deutz Motor gestartet wurde. Es dauerte zwar ein wenig, aber es war sehr spannend.
[21:20]Anschließend fuhren wir zu der größten Wanderdüne von Dänemark. Die war wirklich riesig. Man fühlte sich wie in der Wüste. Als erstes vergruben wir die Schalen der Bananen, die wir im Auto gegessen hatten, im Sand. Franzi stimmte ein kurzes Trauerlied an und da Margit ja auch Ministrantin war, wusste sie genau, wie eine Beerdigung abläuft. Also übernahm sie die Predigt. Ich betete für die Schalen, dass aus ihnen eine große Bananenpalme wächst. Franzi fragte mich, woher ich die Energie habe, um so viel im Sand zu laufen. Ich glaube sie hat einfach nicht genug Süßigkeiten gegessen. Dann gingen wir über die Düne. Die anderen gingen gerade aus und ich lief Kreuz und quer. Schlussendlich erreichten wir die ganz große Düne. Flo und ich sind runtergesprungen. Wären dem Sprung dachte ich kurz, dass ich jetzt fliegen kann, weil es einfach so lange gedauert hat, bis ich wieder im Sand aufkam und da bin ich ungeduldig geworden. Aber es hat Spaß gemacht also bin ich nochmal gesprungen. Flo, Franzi und ich malten am Fuße der Düne ein Bild in den Sand und Margit blieb oben, um ein Foto zu machen. Während sie wartete, bis wir fertig waren spielte sie Influencer. Also nicht die Krankheit, sondern das, wo Personen im Internet ganz berühmt sind. Sie hat ganz viele Selfies mit einem iPhone gemacht. Die Selfies sind ganz gut geworden, aber berühmt ist sie jetzt trotzdem nicht. Ich glaube dafür müsste sie noch mehr Produktplatzierungen für komische Modemarken machen. Als wir zum Auto zurück gingen, dachte ich mir, dass es schade ist, dass ich keine Zeit hatte den Turm, der unter der Düne begraben sein soll, auszugraben. Immerhin muss ich meine Schaufel auch noch ausprobieren. Im Auto angekommen habe ich nochmal archäologische Forschung betrieben und fand heraus, dass der Turm gar nicht unter der Düne ist, sondern hunderte von Kilometern weiter weg steht. Also liebe Leute: Lasst euch nicht von dem Bild auf Google Maps täuschen. Im Anschluss fuhren wir Richtung Aalborg. Während der Fahrt hat Margit einfach alle Reiswaffeln gegessen. Ganz im geheimen, damit sie nicht teilen muss, aber ich habe das natürlich trotzdem mitbekommen, weil ich ja ein ganz schlauer bin. Als wir in Aalborg ankamen, haben wir ein Geschäft gefunden, die Rucksäcke für Riesen verkaufen. Der war einfach so groß, dass wir zu viert darin Platz gehabt hätten. Ich glaube ich hätte den Rucksack lieber mit Süßigkeiten angefüllt, statt mit 4 stinkenden Menschen. In dem Geschäft gab es auch die Pfadfinderuniformen der dänischen Pfadfinder. Ich hätte fast eine gekauft, aber dann habe ich bemerkt, dass ich gar kein Mitglied der dänischen Pfadfinder werden will. Also habe ich sie nicht gekauft. Flo hat ein Multifunktionsbesteck, das alles kann und ein Gourmet-Dessert in Pulverform gekauft. Der Verkäufer war begeistert von unserer roten Uniform und von Flos Einkauf. Anschließend flanierten wir durch die Altstadt zum Architekturmuseum Uzon Center. Dort trennten sich unsere Wege. Flo und ich sahen uns das Museum an und die anderen beiden machten irgendwas anderes. Die Ausstellung handelte von zwei Architekten. Der eine hat das Opera House in Sydney geplant und was der andere gemacht hat weiß ich nicht mehr. Es gab dort auch einen Bereich, bei dem man seinen inneren Architekten entdecken, und seine eigenen Gebäude entwerfen, konnte. Es gab einen riesigen Pool voll mit Lego. Als erstes wollte ich hineinspringen und darin baden, doch dann erinnerte ich mich wie weh es das letzte Mal tat, als ich zuhause auf einen Legostein stieg. Also habe ich mich doch nicht reingelegt. Ich habe mich sehr professionell gefühlt, als ich mein Legogebäude gebaut habe. Währenddessen war Flo in einen anderen Raum und baute eine Skulptur aus Rundhölzern, Schwämmen, Wäscheklammern, Tankerklammern und Gummibändern. Als ich mit dem Legogebäude fertig war ging ich zu Flo und fing auch an zu bauen. Flo baute die krasseste Skulptur von allen. Die war zwar größenwahnsinnig, aber ich finde das passt zu einem weltberühmten Architekten. Es gab auch einen Raum durch den ein einziger ewig langer Draht durch den Raum gebogen war und dadurch Bilder und Landschaften formte, die man nur aus einem bestimmten Blickwinkel erkennen konnte. Dass war sehr cool, aber ich hätte es viel cooler gefunden, wenn das alles zeitgleich eines dieser Geschicklichkeitsspiele gewesen wäre, bei denen man mit einer Drahtschlaufe den Draht folgen muss, ohne dass sich die beiden Drähte berühren. Ich glaube es heißt “der heiße Draht” oder so. Es wäre auch das längste Geschicklichkeitsspiel der Welt gewesen aber diese Chance haben sie sich entgehen lassen. Als Flo ein zweites Meisterstück konstruieren wollte schoss er sich mit einem der Gummibänder den Rundstab mitten ins Gesicht. Es sah echt brutal aus. Doch er hatte Glück. Der Rundstab verfehlte knapp sein Auge. Vielleicht sollte Flo doch kein Architekt werden, wenn er sich beim Spielen schon verletzt. Jetzt hatten wir genug von dem Museum und gingen. Wir trafen Franzi und Margit in einem Lokal mitten in der Stadt. Wir bestellten uns etwas zu essen und trinken und beobachteten die Möwen wie sie freundlicherweise die Tische der Geste abräumten. Ich verstehe nicht, warum die Kellnerin so böse schaute. Die Möwen wollten doch nur helfen. Oder einfach nur fressen, da bin ich mir nicht so sicher. Anschließend fuhren wir wieder zu einem dieser Shelter. Gleich nachdem wir ausgestiegen sind, bestätigte sich meine Vermutung, dass Franzi eine Hexe ist. Es wartete schon eine schwarze Katze auf sie und folgte ihr auf Schritt und Tritt. Gemeinsam mit ihren roten Haaren passt alles ins Bild. Zum Glück ist sie eine Freundin von mir und ich muss deswegen keine Angst vor Flüchen haben. Als Abendessen kochten wir Gemüsereis und wir haben fast alles dabei vergessen, außer den Reis und das Wasser. Ich glaube der Tag war einfach zu ereignisreich, damit wir dann noch so komplizierte Gerichte wie Gemüsereis kochen konnten.
[09.08.24. 12:00]Als wir fertig gegessen hatten und aufräumten, bemerkten wir, dass es einen Raum mit Küche gab, der sogar aufgesperrt war. Wenn wir das früher gewusst hätten, hätte es vielleicht richtigen Gemüsereis gegeben. Es gab auch ein Klo und eine Dusche. Darüber waren wir sehr froh. Da die Häuser dort sehr niedrig waren, habe ich mir bei einem der Sparren (oder auch Rofe, Roofen oder Rafen für alle Deutschen Leser) volle Kanne den Kopf angehauen. Es fühlte sich so an, als wäre mir ein Billardtisch auf den Kopf gefallen. Doch ich hatte Glück, dass nicht auch noch Billardkugeln und die beiden Köös auf den Tisch lagen. Das hätte dann noch mehr weh getan. Die Nacht verlief sehr ruhig. Franzi und Margit teilten sich eine Hütte und Flo und ich hatten auch eine eigene. Ich habe Flo in der Nacht nicht schnarchen hören. Also entweder hat er nicht geschnarcht oder ich habe mir den Kopf so fest gestoßen, dass ich bewusstlos war. Naja,… So oder so hatten wir alle eine sehr erholsame Nacht. Wir haben sehr lange geschlafen oder zumindest so getan, weil es draußen geregnet hat. Doch irgendwann wollten wir dann frühstücken und sind dann doch aufgestanden. Ich bin erstmal duschen gegangen und dabei habe ich den Fehler gemacht, dass ich ganz kalt duschen war, weil mir danach, als ich mich wieder angezogen hatte, viel zu heiß war. Danach suchten Franzi und ich einen Raum, in dem wir frühstücken könnten. Wir haben keinen gefunden, aber dafür haben wir süße Kaninchen, Ziegen, Gänse, Schafe, Hühner und ein Schwein gefunden. Franzi hatte Angst vor dem Schwein. Schlussendlich frühstückten wir ich einer der Schlafhütten. Flo hat auch seine Mousse au Chocolat, dass er sich am Vortag im Outdoorshop gekauft hatte, zubereitet und gegessen. Es sah eher wie dickflüssiger Kakao aus. Franzi und Margit wollten mich dazu nötigen, dass ich die Tomaten aufesse. Dafür habe ich Margit dazu genötigt, dass sie die Gurke aufaß. Nächster Halt war Aarhus.
[10.08.24. 2:30]In Aarhus angekommen mussten wir erstmal auf Parkplatzsuche gehen. Das war superlangweilig und ich bin fast eingeschlafen. Als wir einen Parkplatz gefunden hatten, packten wir unser Zeug und gingen Richtung Stadt. Also wir gingen aus der Parkgarage raus und waren da. So schnell war ich noch nie am Ziel. Da wir nicht genau wussten, was wir suchten, gingen wir einfach mal los und standen gleich mal bei einer Ampel, wie das im städtischen Verkehr halt so ist. Die Ampel war mega toll. Da waren rote und grüne Wikinger drauf. Ich glaube im nächsten Fasching verkleidet ich mich als Ampel Wikinger. Der sah ziemlich lustig aus. Quasi das nordische Pendant zu den grünen Armeemännern mit denen ich als Kind so gerne gespielt hatte. Nach der Ampel, standen wir noch bei ein paar weiteren Ampeln und danach bei noch ein paar und dann gingen wir in den dortigen Dom. Ich verstand nicht genau warum, aber dort hing ein großes Modellschiff von der Decke. Vielleicht verstehen die Dänen das unter “Kirchenschiff”. Ich finde, dass es bei uns auch mehrere von diesen Kirchenschiffen geben sollte. Sonst war die Kirche auch ganz interessant. Es gab viele Gemälde und Steintafeln zu sehen. Als wir aus der Kirche kamen, holte sich Flo einen Shawama (das ist so eine Art Döner). Als er aus dem Laden kam, sah er aus wie der glücklichste Mensch von ganz Dänemark und das will was heißen, weil die Dänen grundsätzlich sehr glücklich sind. Anschließend suchten wir uns ein Café und wurden auch fündig. Ich wollte für alle in Bar bezahlen, aber leider waren meine Scheine zu groß und sie konnten mir nicht rausgeben. Das fand ich blöd. Ich wollte doch nur Geld ausgeben. Naja,…. dann hat Franzi für mich bezahlt. Nach dem Café irrten wir noch etwas in der Stadt umher und dann gingen wir zum Hostel zurück. Wir mussten extra für Bettwäsche zahlen, weil wir unsere Schlafsäcke nicht verwenden durften. Das fand ich sehr frech. Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, ging ich erstmal für eine halbe Ewigkeit aufs Klo und danach habe ich mindestens dreimal so lange geschlafen. Danach war ich wieder fit. Als wir uns alle für den Abend fertig gemacht haben, gingen wir wieder in die Stadt. Zuerst wussten wir nicht wohin mit uns, doch dann fand Margit heraus, dass es dort ganzjährig Food Truck Restaurants gab. Also gingen wir dort hin. Auf dem Weg dorthin sahen wir eine Bank, die einfach komplett ausgeräumt wurde. Das fand ich sehr komisch. Am Anfang waren wir überfordert von dem vielen Essen. Wir hätten einfach die ganze Woche dort verbringen können und hätten nicht genug Zeit gehabt, um alles zu probieren. Also hatten wir die Qual der Wahl und mussten uns entscheiden. Da ich nur einen 500 DK Schein musste ich zuerst ein Bier kaufen, bevor ich mir etwas zu essen kaufen konnte. Die Dänen zahlen alles mit Karte und sind immer überfordert, wenn jemand in bar zahlt. Wir haben sogar einen Straßenmusiker gesehen der nur Kartenzahlungen annahm. Jetzt verstehe ich auch, warum die Bank ausgeräumt wurde. Ich bin jetzt umso mehr froh, dass Margit und ich nicht wie Bonny und Clyde umherzogen. Das wäre ja voll langweilig, wenn ich eine Bank stürme und schreien muss: ” das ist ein Überfall! Überweißt mir sofort das ganze Geld auf mein Konto! Hier sind meine Bankdaten dafür! Und alle Festplatten mit den ganzen Bitcoins in den Koffer einpacken!” Ich glaube so ein Überfall macht keinen Spaß. Als wir fertig gegessen und getrunken hatten, gingen wir in eine Spielebar dort musste man für alle Spiele, die man spielte, Geld zahlen, auch wenn man das Spiel selbst mitgebracht hat. Ich frage mich, ob wir auch bei Verstecken oder Fangen Zahlen hätten müssen. Ich fand es dort jedenfalls blöd, auch wenn sie viele tolle Spiele gehabt haben. Aus diesem Grund tranken wie nur ein Bier und gingen dann weiter. Als nächstes wollten wir zu einer Bar, bei der es Livemusik gegeben hätte. Doch dort, wo sie auf Maps eingezeichnet war, war gar nichts. Vielleicht hätten wir einfach, wie bei Harry Potter durch die Wand laufen müssen. Aber dafür hatten wir zu sehr Angst, dass es nicht funktioniert und wir mit voll Karacho gegen eine Wand laufen. Schlussendlich fanden wir ein anderes Pub. Dort war die Musik viel zu laut und ich verstand kein Wort, weil die meisten Lieder auf Dänisch waren, aber den betrunkenen Leuten schien es zu gefallen also musste es gut sein. Wir spielten zwei Runden Mullertschak und beobachteten dabei die anderen Leute. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Es war sehr lustig zu beobachten, wie sich die Dänen im betrunkenen Zustand verhalten. Ich finde, dass die noch viel gelassener werden, als sie eh schon sind. Fast so, als hätten sie dauerhaft einen Rausch, bei dem ihnen alles egal ist. Die Leute in dem Lokal haben ganz lustig getanzt. Es sah manchmal ein bisschen so aus, als hätten sie schmerzen in der Hüfte und wären deswegen bei jeder Bewegung etwas langsamer und nicht so mobil. Dann wurde die Musik noch viel lauter und wir gingen. Im Anschluss gingen wir in eine Cocktailbar direkt neben dem Hostel. Margit und ich waren schon sehr müde und schliefen fast auf der Bank ein. Die anderen beiden bestellten sich noch einen Drink. Der sah sehr gut aus, aber sie mussten ihn leider sehr hastig trinken, da die Bar bald zusperrte. Wenn die Bar nicht zugesperrt hätte, hätten wir da noch viel mehr trinken können, ohne uns Sorgen um den Rückweg zu machen. Selbst wenn ich bei jeden einzelnen Schritt umgefallen wäre, wäre ich nach 10-mal umfallen im Hotel gewesen. Selbst der Weg vom Lift bis zum Zimmer war länger. Unser Zimmer roch nach Käse, weil wir einen Käse für die Jause dabeihatten, der so sehr stank, dass er den ganzen Raum mit seinem Duft anfüllte. Also machten wir das Fenster auf und gingen schlafen. Flos schnarchen entsprach genau der Frequenz des Bettes sodass fast das ganze Zimmer vibrierte. Dazu kreischte eine Möwe ein Lied. Das klang schon fast harmonisch, aber ich glaube auch nur weil ich ein bisschen betrunken war.
[14:00]Als wir schlussendlich aufstanden beschlossen wir, dass wir frühstücken gehen. Zuerst irrten wir ein bisschen durch die Stadt, da das Café, bei dem wir frühstücken wollten, geschlossen hatte und dann gingen wir wieder dorthin zurück, wo wir hergekommen waren. Wir haben also einen Verdauungsspaziergang vor dem Essen gemacht. Das Frühstück war sehr lecker. Im Anschluss gingen wir in einem Bücherladen. Natürlich nicht, weil wir Bücher kaufen wollten. Auch wenn wir schon seit einer Woche in Dänemark sind, können wir immer noch kein Dänisch. Wir gingen dort hin, weil wir Postkarten kaufen wollten. Margit hat gleich einen ganzen Stoß genommen. Sie erzählte mir, dass sie dann zuhause die Postkarten selbst in den Postkasten einwirft. Ich fragte mich ob sie sich dabei als Postbotin verkleidet mit so einem gelben Wagerl, damit nicht auffällt, dass sie die gar nicht verschickt hat. Im Anschluss gingen wir noch auf das Rooftop eines Einkaufcenters. Dort war es sehr schön. Überall wuchsen Pflanzen und man konnte über die ganze Stadt sehen. Es gab auch einen Steg mit Glasboden, der über die Fußgängerzone ging. Zum Glück hatte ich kein Kleid an sonst hätten die Fußgänger meine Unterhose gesehen. Es gab auch ganz lustige Bänke mit Loopings darin. Ich habe mich verkehrt herum in einen der Looping gesetzt. So muss es also am anderen Ende der Welt, also in Australien, aussehen, wo alles auf den Kopf steht. Danach gingen wir noch etwas durch die Stadt. Flo kaufte sich noch einen Hotdog, Franzi kaufte sich noch ein paar Ringe und Ohrringe und Margit und ich hätten fast die Hochzeit im Dom gecrasht. Ich glaube Braut und Bräutigam hätten das nicht so lustig gefunden. Margit und ich schon. Immerhin spielen wir ja so gerne Bonny und Clyde. Jetzt ging es wieder zurück zum Auto und dann Richtung Flensburg mit einem kleinen Zwischenstopp in Vejle.
[15:37]Am Parkplatz in Vejle sahen wir eine Herde Blauer Steine. Oder sagt man da eher ein Rudel Steine? Einer war jedenfalls ganz traurig. Wahrscheinlich, weil er ganz allein auf der anderen Seite sitzen musste. Flo tröstete ihn ein bisschen. Anschließend sahen wir uns den Hafen an. Der war aber langweilig, also gingen wir zurück in die Altstadt. Als wir uns die Kirche ansehen wollte, haben wir fast wieder eine Hochzeit gecrasht. Da wir uns die Kirche nicht ansehen konnten, gingen wir durch die Fußgängerzone zum nächsten Einkaufscenter, damit sich Flo einen Kakao kaufen konnte. Während er seinen Kakao suchte, sind Margit und ich in einen Schokoladenladen gegenüber gegangen und haben uns dort zwei Schokoladenfrösche gekauft. So ähnlich wie die aus Harry Potter, nur, dass bei uns keine magischen Sammelkarten dabei waren, sondern ein magisches Papiersackerl mit einen unsichtbaren Ball. Wir mussten die Frösche schnell verputzen, bevor sie davon hüpfen konnten. In der Zwischenzeit hat Flo seinen Kakao gefunden und wir konnten zurück zum Auto gehen. Der Aufenthalt in Vejle war kurz und mäßig ereignisreich. Jetzt ging es wieder zurück nach Flensburg.
[18:52]Die Fahrt nach Flensburg war sehr turbulent. Ein paar Leute veranstalteten ein Straßenrennen auf der Autobahn, ein anderer Schnitt einen Motorradfahrer, ohne zu blinken und ich wollte einfach nur schlafen bin aber jedes Mal aufgewacht, wenn Flo stark bremsen musste. Als wir in Flensburg ankamen fuhren wir zu einen Aldi Nord. Der eigentliche Grund für die Reise war ja, dass Margit unbedingt in einen Aldi Nord einkaufen wollte. Warum wir dafür nach Dänemark gefahren sind, weiß ich nicht genau. Jedenfalls war Margit darüber sehr glücklich und da sie damit ihren aller größten Wunsch erfüllt hatte, muss sie sich jetzt ein neues Lebensziel suchen. Ich hoffe, das wirft sie nicht in eine existentielle Krise. Wir haben ganz viel Jause eingekauft. Ich musste mich richtig zusammenreißen nicht alles zu kaufen, weil ich so Hunger hatte. Im Anschluss fuhren wir zu einer Tankstelle, um das Auto auszuräumen und zu saugen. Es war sehr spannend zu sehen, was alles nach einer Woche wieder aus den Tiefen des Autos auftaucht. Zum Abschied machten wir nochmal ein Foto mit dem liebgewonnenen Citroen. Flo und Franzi setzten uns im Park vor dem Bahnhof in Flensburg ab und fuhren das Auto zurück zum Autohaus. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde waren sie wieder da und wir fingen an zu kochen. Es gab Nudeln mit Pesto und Tacosauce. Wir mussten möglichst viel essen damit wir weniger schleppen müssen. Es war auch ein Hund im Rollstuhl da der auch Nudeln haben wollte, aber er hätte sie roh gegessen und sich dabei am kochendem Nudelwasser die Schnauze verbrannt. Zum Glück konnte Franzi ihn rechtzeitig aufhalten. Margit erwähnte, dass sie noch nie Ajvar gegessen hätte. Wir hätten sie fast gezwungen einen Löffel davon zu probieren. Das Einzige, was uns daran hinderte war, dass das Glas noch original verschlossen war und wir die Befürchtung hatten, dass das Glas danach nicht mehr dicht ist und Öl ausrinnen könnte. Da hat Margit nochmal Glück gehabt.
[11.08.24. 06:00]Der gestrige Abend wurde noch etwas später. Für manche von uns dauerte er auch bis zum morgen an. Nachdem wir ewig einfach nur im Park saßen und uns vorm Abwaschen und zusammenräumen drückten, beschlossen wir, dass wir die Nacht im Bahnhof verbringen werden, weil wir zu faul waren unsere Schlafsäcke auszupacken. Es dauerte noch ein wenig bis wir es schafften unser Zeug zu verräumen. Als wir im Bahnhof ankamen und einen nicht ganz so räudigen Platz für die Nacht fanden, packte ich erstmal Franzis Schlafsack und Isomatte aus. Die waren viel leichter zu erreichen als meine eigenen Schlafsachen, also nahm ich einfach ihre. Damit legte ich mich dann auf eine Bank. Ich wachte immer wieder von den komischen Gestalten auf, die im Bahnhof herumgeisterten. Eine alte Frau hat mit dem Ticketautomaten gekämpft und nur knapp gewonnen. Danach veranstaltete sie in regelmäßigen Abständen einen Siegeslauf rund um unsere Bank. Ich habe noch nie jemanden so langsam laufen sehen, aber es wunderte mich auch nicht wirklich, dass sie so langsam war aufgrund ihres hohen Alters. Es kann natürlich auch sein, dass sie sich einfach nur etwas aufwärmen wollte, da es selbst innerhalb des Bahnhofs kalt war. Nach mehreren Stunden warten, war es endlich so weit. Wir konnten endlich in den Zug einsteigen. Ich vermutete, dass die Rückreise so ähnlich abläuft, wie die Anreise. Billig, kuschelig und viele Umstiege.
[13:00]Bis Mittag verlief die Reise ganz gut. Es war weniger voll als ich dachte und wir mussten weniger oft umsteigen. Die Umstiegs Zeiten waren zusätzlich länger, was alles sehr erleichtert. Da im ersten Zug fast nichts los war hatten wir genug Platz, dass sich alle nochmal hinlegen konnten, um den verpassten Schlaf nachzuholen. Grundsätzlich verlief bis jetzt alles entspannt. Ich hatte mit einen ü 80-jährigen Mann auch ein tolles Gespräch über Gott und die Welt. Er wirkte, als hätte er sehr viel Lebenserfahrung, die er gerne an andere weiter gab. Eine seiner Weisheiten war, dass man keine Cola, die aus 80% Eis besteht, auf einer italienischen Raststätte für 18€ kaufen sollte. Das nächste Mal, wenn ich in Italien bin, werde ich an ihn denken müssten. In Magdeburg hatten wir über eine Stunde Zeit, bevor der nächste Zug kam. Das war genug Zeit, damit Flo sich eine Currywurst besorgen konnte. Flo wirkte mit seiner Currywurst sehr zufrieden. Jetzt war für ihn das Lagererlebnis vollständig und er konnte beruhigt nach Hause fahren.
[19:47]Die Weiterfahrt wurde immer schlimmer. Im Zug nach Leipzig gab es keine Klimaanlage. Es ist zwar sonst nichts weiteres passiert, aber es war einfach viel zu heiß. Ich hatte das Gefühl, dass meine Schokoladenseite schmolz. In Leipzig angekommen war schnell klar, dass die Weiterfahrt sehr stressig wird. Der Zug nach Hof hatte schon 20 Minuten Verspätung. Als der Zug ankam, brach pures Chaos aus. Der Zug wurde während der Fahrt in 3 Teile geteilt und alle 3 Teile fuhren in unterschiedliche Richtungen. Schlauer Weise war nirgends angeschrieben, welcher Zug wo hin fährt. Nach viel Gewusel und drei Mal umsteigen, gab es schlussendlich eine Durchsage, in der erklärt wurde, welcher Zug wo hinfährt. Dann schlussendlich noch einmal umsteigen und los ging’s. Die Durchsage gab es natürlich nur auf Deutsch und alle die es nicht verstanden und nicht erfragt haben, hatten Pech. Durch diese organisatorische Glanzleistung der DB verloren wir natürlich noch mehr Zeit. Der Zug war natürlich bummvoll, also entschloss ich mich dazu, mich wieder auf die Gepäckablage zu legen. Schlechte Idee. Ein paar Stationen später ging ein schmächtiger Schaffner durch, der versuchte sich durch seine Machtposition breiter zu machen. Als erstes pöbelte er Radfahrer an, die noch etwas Gepäck am Fahrrad hatten. Als er mich sah, befahl er mir, dass ich sofort runterkommen sollte. Ohne ein Wort zu sagen, sprang ich von der Gepäckablage. Im Anschluss verlangte er von mir, dass ich 20€ Strafe zahlen muss, weil ich die Einrichtung beschmutzt und beschädigt hätte, ohne viel darauf zu reagieren zog ich meine Geldtasche und fragte ihn noch kurz, was denn jetzt meine Optionen, neben dem Sofortigen bezahlen, sein. Daraufhin drehte er sich um und ging weg. Eine Zeit später, schmiss er einen jungen Radfahrer aus dem Zug, weil er meinte, dass nicht genug Platz sei. Die anderen Fahrgäste reagierten sofort, machten Platz und teilten dies dem Schaffner mit. Er reagierte nur wie ein kleines Kind und sagte: “Wenn ich sage, dass nicht genug Platz ist, ist nicht genug Platz!” und ließ den Fahrradfahrer draußen stehen. Man merkte, wie der Unmut dem Schaffner gegenüber immens stieg. Ich glaube er merkte das auch, denn er zog sich in seine Kabine zurück und tauchte nicht mehr auf. Wir wussten, dass wir den Anschlusszug nicht mehr erreichen würden, also mussten wir die Reise neu planen. Der neue Plan sah vor nach München zu kommen und von dort aus mit den FlixBus nach Salzburg. Das bedeutete, dass sich unsere Reise um sechs Stunden verlängerte. Schlussendlich kamen wir mit einer Verspätung von 50 min in Hof an und der ganze Zug pilgert zum Anschlusszug nach Nürnberg. Nachdem ich viel Zeit hatte, über die deutsche Bahn nachzudenken, kam ich zu dem Schluss, dass die DB einer der anstrengendsten und effektivsten Wege ist, Zeit zu verschwenden.
[4:14]Die Fahrt im Zug nach Nürnberg und die darauffolgende nach München, verliefen weitestgehend unproblematisch. Viel bekamen wir von der Fahrt auch nicht mit, da wir probierten zu schlafen. Das letzte Stück von München nach Salzburg fuhren wir mit dem FlixBus. Dafür mussten wir jedoch über drei Stunden warten und die Zeit nutzten wir so gut es ging zum Schlafen. Natürlich hatte der Bus Verspätung, doch nachdem wir bei der nächsten Station wieder aussteigen, stellte die Verspätung ausnahmsweise kein Problem dar. Als wir aus München hinaus fuhren, wurde mir etwas flau im Magen. Ich wusste jedoch nicht, ob das an der mangelnden Ernährung in den letzten 24h lag oder weil ich über die Kompetenzen des deutschen Bahnnetzes nachdachte.
[6:30]Zum Glück waren wir alle von der letzten Woche so kaputt, dass wir die ganze Busfahrt nach Salzburg schlafen konnten und der Schlaf war sogar noch einigermaßen erholsam. Naja… Die Reise war zu Ende, doch eine Sache fehlte noch…. Ich hatte immer noch kein riesiges Loch mit meiner Schaufel gegraben… Das fand ich sehr schade. Am besten wäre es, wenn ich dieses Vorhaben einfach auf nächstes Jahr verschiebe. Hoffentlich sind dann auch ganz viele andere Leute dabei die mir dabei helfen.
Noch ein kleines Nachwort zu meinem Tagebuch:
Selbstverständlich sind alle Aussagen wahrheitsgetreu und es ist alles genau so passiert. Wir hatten eine unglaubliche Reise und wer das nicht glaubt, muss sich nächstes Jahr einfach selbst überzeugen. Ich hoffe doch sehr, dass der gesamte Text in der Glocke abgedruckt wird damit alle erfahren, was wir für tolle Abenteuer erlebt haben. Falls er das nicht wird, bin ich sehr traurig und werde vielleicht auch eine Träne vergießen. Nur eine, aber die wäre dann sehr groß. An alle Personen und sonstigen Geschöpfe die lesen können und dies auch bei diesem Bericht demonstriert haben: ich hoffe ihr hattet Spaß dabei und konnte euch somit ein bisschen dazu motivieren selbst mal einen Text zu verfassen. Es ist nicht sehr schwer und die Leser*innen können sich daran erfreuen.
Bis zum nächsten Mal!
Gut Pfad!
-Maxi Stöllner