Das Maxglaner M

An keinem anderen Symbol ist eine Pfadfinderin und ein Pfadfinder deutlicher zu erkennen als an seinem Halstuch. Ursprünglich diente das Tuch als Schutz des Hemdkragens vor Schweiß und Schmutz, später dazu, die Gruppenzugehörigkeit sichtbar zu machen. Selbst im kleinen Pfadfinderland Österreich hat fast jede Gruppe ihre eigene Ausführung dieses „Kleidungsstückes“ (nur in Niederösterreich tragen alle Pfadfindergruppen ein einheitliches Halstuch). Auch die jeweiligen Landesverbände haben eigenständige Halstücher, welche sich stark von denen der einzelnen Gruppen unterscheiden. Auch auf Großlagern werden gerne eigene Halstücher ausgegeben; als Souvenir, als verbindendes Zeichen der Alterstufen und aus organisatorischen Gründen.

Wie kam es nun dazu, dass unser Halstuch in Maxglan das bekannte Erscheinungsbild mit seinen Farben und dem markant gestickten „M“ erhielt? Zufall, Farbenlehre, ein Casting? Ein bisschen mehr steckt doch dahinter: Wie wir wissen, geht die Pfadfindergruppe Maxglan auf einen Knabenhort zurück, betreut von Pater Nikolaus Huber. Besagter Pater war ein Benediktiner aus dem Kloster Michaelbeuern. Betrachtet man nun das Schildwappen des Klosters sind zwei weiße Flügel auf blauem und rotem Hintergrund zu sehen. Um die Verbindung zwischen Pfarre und Pfadfinder sichtbar zu machen wurde ein blauer Stoff als Hintergrund und ein roter Faden für die Naht gewählt.

Für das „M“ wurde aus zwei bekannten Symbolen ein neues und verbindendes Zeichen geschaffen. Kombiniert wurde das gebogene Marien-M, welches auf etlichen Bildstöcken und Marterln zu sehen ist, mit der Lilie der Pfadfinder. Das Ergebnis ist unser wohlbekanntes und markantes Maxglaner-M.

Wann genau das Maxglaner M das erste Mal aufgetaucht ist, ist nicht mehr zu rekonstruieren.

Johannes Reischl
(aus dem Buch: Die Maxglaner. 80 Jahre Pfadfinder Maxglan, 2009, online verfügbar)

Das Wappen des Klosters Michaelbeuern: Zwei Flügel auf rot-blauem Hintergrund. Die Symbolik des Wappens der Benediktinerabtei Michaelbeuern bezieht sich auf deren Patron, den Erzengel Michael – mit den beiden Flügeln des Erzengels. 

Das Marien-M als eines der christlichen Symbole für die Gottesmutter Maria.

Die Lilie das Zeichen der Pfadfinder. Als Symbol dient eine Fleur-de-Lis, eine stilisierte Schwertlilienblüte. Um eine Verwechslung mit dem Symbol des Hauses Borbon und damit einhergehende politische Implikationen zu vermeiden, wurden die zwei fünfzackigen Sterne ergänzt. Ihre insgesamt zehn Spitzen, stehen für die zehn Punkte des ursprünglichen Pfadfindergesetzes. Die Lilie selbst gilt als Symbol der Reinheit und des Friedens, die drei Spitzen stehen für die drei Punkte des Pfadfinderversprechens. Das sie umgebende Seil mit dem Weberknoten symbolisiert den Zusammenhalt aller Pfadfinder rings um den Erdball.