Gilde-Stufentag am Gruppenlager

Am Stufentagen hatten die Gildemitglieder sowie andere interessierte Lagerteilnehmer die Gelegenheit, zwei sehr schöne Städte in der Umgebung des Lagerplatzes zu besichtigen. Am Vormittag wurde eine Stadtführung durch Tolmezzo angeboten. Die Stadt liegt am Fluss Tagliamento und ist die Hauptstadt der Region Karnien. Die Stadt gehörte früher zum Herrschaftsgebiet der Patriarchen von Aquileia, verbündete sich dann mit der Republik Venedig und wurde schließlich im Jahr 1866 Teil des Königreichs Italien. Im Laufe des 18. Jahrhunderts gewann Tolmezzo als Industriestandort an Bedeutung und wurde bis nach Übersee für seine Tuchwaren bekannt. In der historischen Altstadt mit ihren historischen Wohngebäuden und Arkadengängen, sind noch die Reste der früheren Befestigungsmauern zu sehen. Bei einem der erhaltenen Stadttore stärkten wir uns in einem kleinen Café.

Mittags konnten wir unsere Freunde von der Partnergilde Udine am Lagerplatz begrüßen. Daria, die auch hervorragend Deutsch spricht, hat bei der Vermittlung des Lagerplatzes geholfen. Dino (mit seinen 77 Jahren immer noch ein Spaß­vogel) hatte eine Magnum­flasche Prosecco mitgebracht, den wir als Aperitif vor dem hervorragenden Mittagessen (Risotto Funghi) des Küchenteams von Roswitha genossen.

Am Nachmittag machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Venzone, wo uns Daria durch die Altstadt führte. Die günstige geographische Lage machte die Stadt schon zur Zeit der Kelten zu einem wichtigen Grenzort. Den Kelten folgten die Römer, auf deren Via Julia Augusta Venzone eine Station war. Im 13. Jahrhundert entstand die doppelte Stadtmauer mit dem tiefen Festungsgraben. Beim Erdbeben im Mai 1976 wurde die Altstadt beinahe komplett zerstört. Die vollständige Zerstörung erfolgte beim Nachbeben im September. Die Bevölkerung schloss sich 1977 zu einem Bürgerkomitee zusammen und forderte den lückenlosen Wiederaufbau der Altstadt. Die ursprünglichen Pläne des Baubüros, die Gebäudereste zu beseitigen und Venzone mit Fertigbauelementen neu aufzubauen, haben sich zum Glück nicht durchgesetzt. So kann man heute innerhalb der Stadtmauern mittelalterliches Flair genießen. Auf unserem Rundgang entdeckten wir eine Gelateria, deren Verlockungen wir nicht widerstehen konnten. Während wir uns an den Köstlichkeiten delektierten, überschwemmte plötzliche eine Horde junger Radler den Platz: es waren die RaRo, die auf ihrer Tour von Tarvis zum Lagerplatz hier Station machten. Nach der Besichtigung des Domes hielten wir noch Einkehr im Gastgarten einer Osteria und labten uns mit italienischem Wein, bevor uns der Bus wieder zurück zum Lagerplatz brachte.

Fritz (Gilde)

 

 

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